Projekt Eibach, Lungern


Ein Ort für Begegnung, Ruhe und Kraft

Ausgangslage und Gedanken:

Die Kraft des Wassers kann ungebündelt und ungezähmt zerstörerische Ausmasse annehmen und alles, was sich dieser Naturgewalt in den Weg stellt, zerstören. So geschah es mit dem ehemaligen Gelände der Kirche von Lungern.

Die Kraft des Wassers wird aber auch dazu benutzt, Erholung zu suchen, sich zu inspirieren, Kraft zu schöpfen und um sich zu sammeln. Schon bei den alten Griechen galt Wasser als Inspirationsquelle für Dichter und Denker. Auch der mittelalterliche Niklaus von Flüe suchte für seine Pilgerstätte ebenfalls die Nähe zum Wasser, jenes der Melchaa in Flüeli-Ranft. Wasser befindet sich in Form von Weihwasser in jeder Kirche und stellt die Verbindung zwischen der profanen und der sakralen Welt dar.


Konzept:

Den Ausgangspunkt des Projektes bilden die Überschwemmungen des Eibaches, von denen die Kirche viermal zwischen 1860 und 1887 heimgesucht worden ist. Dabei zerstörten die Wassermassen unter anderem das Beinhaus und das Kirchenschiff.

Das Wasser soll die Umrisse der von ihm niedergerissenen Bauten formen und zart umfliessen, indem es in Bahnen gelenkt sanft über die vergrabenen Grundmauern fliesst.


Ein Ort für Begegnung, Ruhe und Kraft entsteht:

Das Wasser und die Energie des Eibachs formen das zerstörte Schiff und das Beinhaus wieder. Der Eibach hatte sich viermal in der Vergangenheit ausgetobt und die Bewohnerinnen und Bewohner von Lungern ihres Gotteshaus beraubt. Nun gibt er ihnen ein nach allen Seiten offenes Haus in Form von Wasserlinien zurück, das zum Verweilen, zur Andacht und zur Besinnung einlädt. Die gesamte Parzelle wird durch die Entfernung der Mauer und das Absenken der Gehsteige offener. Die wasserführenden Linien im Gelände und die Fortsetzung der Grundmauern über die Brünigstrasse mittels geflammten Granitsteinen werden von den passierenden Verkehrsströmen wahrgenommen, wirken verkehrsberuhigend und wecken die Neugierde, das Gelände zu betreten. Die offen gehaltenen Flächen unterstützen zudem jegliche Art von Märkten, Theateraufführungen oder Begegnungsformen. Die drei Wassertreppen zwischen den beiden ins Gelände eingefügten Sitztribünen an der Rückseite der Parzelle laden ein, den See und die einzigartige Landschaft zu geniessen.


Projektinitiator Stiftung «Altä Chiläturm», Lungern

Idee / Konzeption Chris Aschwanden

Jahr 2012


Projekt Eibach, Kunst am Bau, Kurzinformationen